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Tarotritual am Jahresanfang

Tarotritual am Jahresanfang

Zeitraum: gut in den Rauhnächten bis 6.1., aber auch dazwischen bis zum Ritual an Lichtmess

Gruppengröße: Von vier Personen bis 16 Personen.

 

 

Als Vorbereitung eine Mitte sparsam dekorieren mit einem dunklem Tuch, Symbolen mit den vier Elementen, in der Mitte eine große weiße Kerze, ein oder zwei  vorbereitete Tarotsets ( nur die großen Arkana), Räucherwerk (z.B. Tannengrün mit ein paar Körnchen Weihrauch). Wenig Deko, ein paar Edelsteine oder ein paar immergrüne Zweige. Die Mitte muss am Anfang etwas leerer sein, um danach mit den Karten gefüllt werden zu können.

 

 

Ein, zwei Gedichte, die zum Thema Jahreswechsel passen.

 

 

Zwei, drei Thermoskannen mit Tee oder Kaffee. Jede bringt etwas zum Essen mit. Eine warme Suppe vorkochen für das Essen nach dem Ritual.

 

 

Beim Ankommen plant Ihr am besten eine lange doppelte Anfangsrunde. Mit Kaffee, Tee, Kuchen und Obst gemütlich zusammensitzen und sich lange vom alten Jahr erzählen... und wer es schon gemacht hatte, in einer zweiten Runde, was die alte Jahreskarte war. Hier herrscht oft viel Redebedürfnis, langes Erzählen vom alten Jahr, wie es Euch mit der Karte erging, was sich an Deutungen ergeben hat. Manche von uns hatten sich länger nicht gesehen, sind jetzt in eigenen Kreisen, treffen sich aber immer noch zum Neujahrsritual.

 

 

Dann bewusst eine Pause einläuten, zum Pinkeln, Rauchen, Kerzen entzünden, Räucherkohle am besten schon vorglühen.

 

Wie für jedes Ritual einen bewussten Start planen und ankündigen, um die Energien zu bündeln.

 

 

Ihr verteilt die Rollen, wer welches Element anrufen will und wer den Schutzkreis ziehen möchte. Wir beginnen immer mit einer Räucherung reihum, wobei jede und jeder nach der Räucherung rituell begrüßt wird mit „Willkommen im Kreis“.  Dann zieht eine den Schutzkreis, wahlweise Abgehen mit Dolch, Rassel oder Räucherwerk. Wer will, kann den Schutzkreis mit einem Tanz oder einer Visualisation verstärken.

 

 

Wir rufen dann die vier Elemente, dann werden ein, zwei Gedichte vorgelesen. Die Tarotkarten werden reihum gemischt. Dabei nimmt jede und jeder den Stapel einmal in die Hand, mischt es, haucht es an oder nimmt irgendwie Kontakt auf. Dann legt eine die Tarotkarten an der Kreislinie der Mitte entlang aus. Jetzt ist es wichtig, die Konzentration zu halten. In Ruhe zu spüren, welche Karte spricht mich an, welche Karte möchte ich ziehen / berühren / erspüren. Manche tanzen noch einmal um die Karten. Nach einer stillen Zeit der Wahl stellt sich jeder und jede zu der gewählten Karte. (Denn es kommt immer wieder vor, dass zwei die gleiche Karte still wählen und erspüren!). Dann, wenn alle gewählt haben, die Karten aufdecken, Zeit des Rückzugs lassen, stille Auseinandersetzung mit der Karte.

 

 

Nach einiger Zeit, wenn  die ersten fragend um sich schauen, kann es zu einem vorsichtigen Austausch kommen. Lasst Euch Zeit, vermeidet vorschnelle Deutungen. Es ist eine Jahreskarte! Es ist eine freiwillige, spirituelle Übung, keine Hellseherei, kein Damoklesschwert, das jetzt über Euch hängt. Ihr habt ein Jahr Zeit, Euch mit dieser Karte intensiv auseinander zu setzen. Schlaft drüber, hängt sie ins Zimmer, malt sie ab, macht ein Foto! Lest nicht sofort in einem Bedeutungsbuch nach, lasst die Karte erst mal auf Euch wirken…

 

 

Achtet beim Austausch auf eine gleichmäßige Verteilung der Zeit, dass alle dran kommen und niemand ausufert oder gar mit Ratschlägen bombardiert wird. Löst dann langsam den Kreis auf. Verabschiedet die gerufenen Elemente, Auflösung des Schutzkreises, dann gemütliches Essen und dann kommen die Gespräche meistens sehr schnell in Gang, lebendiger Austausch ist jetzt möglich.

 

 

Wir machen dieses Jahresorakel Anfang Januar schon seit 14 Jahren in wechselnder Runde. Es ist ein wundervolles Treffen am Anfang des Jahres oder an Lichtmess. Ich selbst ziehe als diejenige, die das Ritual durchführt, manchmal meine Karte in einem stillen Moment ein, zwei Tage vorher, um mich besser auf das Anleiten der Gruppe zu konzentrieren. Das ist ein Ritual, in das auch gut Kinder integriert werden können, wenn sie alt genug sind, am besten bei kleinen Kindern ein Kindertarotset wählen wie z.B. das Tarot für das innere Kind vom Silberschnurverlag.