1990 feierte ich bei Ziriah Voigt meine ersten Frauenrituale, seit 1992 regelmäßig in einem Frauenritualkreis hier in Frankfurt. 2003 habe ich einen neuen, eigenen Frauenritualkreis gegründet, der sehr anwuchs und sich 2019 dann in mehrere Gruppen aufteilte.
Ich war nie in einem orthodoxen Wiccacoven und bin nie offiziell initiiert worden. Die freie Bewegung der Frauenritualkreise ist undogmatisch, basisdemokratisch und hat in ihren Ritualkreisen meist keine oder nur eine sehr schwache Hierarchie. Wenn Workshops von Profis gegeben werden, dienen sie meistens dem Ziel, die rituelle und spirituelle Grundkompetenz jeder einzelnen Teilnehmerin zu fördern und sie zu befähigen, in ihrer Heimat eigene Frauenritualkreise zu gründen.
Feste Ränge wie Priesterin oder gar Hohepriesterin gibt es in den meisten Frauenritualkreisen nicht. Priesterin zu sein ist kein Rang, sondern eine Rolle, und sie wechselt von Fest zu Fest oder von Jahr zu Jahr und kann von jeder Frau mit einiger Übung und Erfahrung eingenommen werden. In vielen Ritualkreisen werden die Feste gemeinsam oder von einer kleinen Vorbereitungsgruppe vorbereitet und dann von einigen durchgeführt. Für die Durchführung eines Rituals hat es sich bewährt, dass für dieses konkrete Fest ein oder zwei Frauen die Ritualregie haben und sich daher bei den Trancen oder Meditationen auf die wachere Rolle der Anleitung beschränken. Anleitung eines Rituals ist ein Dienst an der Gruppe. Da die Frau, die anleitet, meist nicht voll am Ritual teilnehmen kann, haben alle den Wunsch, dass diese Rolle immer wieder wechselt.
Was haben die meisten Frauenritualkreis vom traditionellen Wicca übernommen?
Frauenritualkreise sind:
In vielen Frauenritualkreisen findet sich eine Mischung aus Frauen, die teilweise naturreligiös sind, teilweise gemischt den christlichen wie den heidnischen Festzyklus leben, teilweise einfach im weitesten Sinne spirituell auf der Suche sind. Andere wollen Frauenspiritualität kennen lernen oder sie sind teilweise im engeren Sinne auf Wicca bezogen, finden aber keinen traditionellen Coven in ihrer Nähe oder suchen freiere Formen für sich. Auf dieser oft sehr gemischten Basis lässt sich selten eine gemeinsame Anrufung der Göttin praktizieren, was für alle eine gemeinsam akzeptierte Theologie bzw. Thealogie voraussetzen würde. Manchmal wird die Anrufung der Göttin durch offene Formulierungen wie „Mutter Erde“ oder einfach „Frauenkraft“ ersetzt.
Einige Frauenritualkreise trauen sich inzwischen auch an die klassischen „Kasualien“ heran, also an die gemeinsame rituelle Begleitung und Gestaltung von Lebensereignissen wie Taufe, erste Menstruation, Hochzeit, Scheidung, Menopause, Beerdigung. Ich selbst habe sowohl meine Hochzeit wie die Beerdigung einer Ahnin mit erfahrenen Ritualfreundinnen gestalten können und habe das als sehr stimmig und heilsam erlebt.
Frauenritualkreise, die über längere Zeit bestehen, müssen viel Mut, Ausdauer und Toleranz miteinander aufbringen, da sie wie alle menschliche Gruppen einer Gruppendynamik folgen. Denn Frauen können sich im Kreis oft sehr öffnen und sich sehr nahe kommen. Dadurch erhöhen sich die gegenseitigen Erwartungen und die Verletzlichkeit. Trotz Internets habe ich die Erfahrung gemacht, dass es immer noch nicht so leicht ist, einen neuen, stabilen Kreis zu finden oder gar zu gründen. Auch die Aufnahme neuer Frauen in einen bestehenden Kreis gestaltet sich oft nicht einfach, ebenso der Abschied von Personen oder die Auflösung eines Kreises.
Daher habe ich mein Buch "Frauenritualkreise - ein spiritueller Pfad" über meine langjährige Erfahrung mit diesen Gruppen geschrieben. Ich möchte meine Erfahrungen weitergeben an Frauen, die Ritualkreise gründen wollen oder leiten wollen oder mitten im Prozess damit sind, einen Frauenritualkreis am Leben zu erhalten. Hier findest Du meine Bücher.
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