Gedanken zu Brauchtum und Stimmung in den Rauhnächten
Die langen Nächte nach der Wintersonnenwende und nach Weihnachten bis zum 6.1. des neuen Jahres werden seit vielen Jahrhunderten als besondere Nächte empfunden, in denen „der Himmel offen ist“. Wenn es Euer Beruf und Eure Familienverpflichtungen zulassen, nehmt Euch viel Zeit für Euch. Viele Frauen räuchern in dieser Zeit die Wohnungen (und den Stall) gründlich aus, um sich zu öffnen für das neue Jahr. Ich hebe immer ein paar trockene Zweige von Tannengrün auf, zermörsere sie und mische sie mit Weihrauch. Ein einfaches, weihnachtliches Räucherwerk. Ich stehe immer bewusst viel früher auf als mein Mann, um morgens am Tagesanfang viel Zeit für meine persönliche Besinnung zu haben.
Ein schönes Ritual kann sein, eine Jahreskarte aus den großen Arkana in der Zeit zu ziehen. Das kann alleine geschehen oder in einem Gruppenritual (siehe anderen Text hier im Blog!) Eine Jahreskarte ist eine freiwillige, spirituelle Übung, sich ein Jahr lang freiwillig und bewusst ganz intensiv mit einer Karte auseinander zu setzen. Es ist kein hellsichtiger Kurzschluss. Wer den Tod zieht, muss nicht unbedingt mit dem Ableben nahestehender Personen rechnen, wird aber wohl in dem Jahr viel lernen über die Kräfte der Transformation.
Ich schreibe selbst oft ganz bewusst meine Wünsche und Visionen für das neue Jahr auf und verbrenne sie dann. Ich glaube fest daran, dass wir unsere Wünsche erst loslassen müssen, bevor sie sich manifestieren können. Achtet in den Nächten besonders auf Eure Träume. Ein Traumtagebuch kann jetzt gut sein. Vielleicht legt Ihr es gleich neben das Bett?
Die Zeit zwischen den Jahren eignet sich gut zur Rückschau auf das alte Jahr und zum Ausblick auf das Neue. Auch Aufräumen und Entrümpeln tut gut, so eine Art innerer Kassensturz. Das wird in diesem Jahr noch dadurch verstärkt, dass an den Tagen nach Weihnachten neben der Sonne drei große Planeten im Zeichen Steinbock sind. Trennt Euch von Dingen oder sogar von Menschen, die Ihr nicht mehr mit ins neue Jahr nehmen wollt.
Wäsche waschen solltet Ihr eher nicht, denn nach altem Volksglauben kann die Wäsche leicht vom Wind fortgeweht, Unglück bringen oder sogar zu einem Leichentuch werden im neuen Jahr, also nahenden Tod ankündigen.
Ob Ihr den Jahreswechsel eher still begeht oder die Geister des alten Jahres mit Licht, Lärm, Geböller und Gedonner vertreibt, ist Geschmackssache. Den Tieren, den wilden wie den Haustieren tut es gut, wenn wir auf zu viel Lärm verzichten. Meine Vorliebe sind Wunderkerzen. Ich mag das sprühende Leuchten, das aber relativ leise ist.
Die ersten Tage im neuen Jahr haben oft etwas Karges, Nüchternes nach all den Festtagen. Das ist die typische Steinbockenergie. Ernüchterung, wieder zur Arbeit zurückkehren, sich wieder auf die Pflicht und auf Wesentliches beschränken, das ist Steinbockzeit. Wir spüren vielleicht, dass wir nach den Festen und Geschenken jetzt wieder sparsamer leben müssen und uns wieder etwas einschränken müssen. Drei große Planten in Steinbock, das bedeutet nüchterne Klarheit und Konzentration auf die ganz wesentlichen Themen in unserem Leben.
Pluto und Saturn bewegten sich im Laufe des Jahres 2019 ganz langsam aufeinander zu. Am 12. Januar 2020 ist es dann soweit. Einschnitte in Machtgefüge und Finanzwelten können die Folgen sein. Eine Vorschau für die langsam laufenden Planeten in 2020 findet Ihr auch hier im Blog. Was ich aber immer wieder merke: Die Astrologie kann eine große Hilfe sein, sich selbst besser zu verstehen, die Gunst der Stunde zu nutzen, mit widrigen Umständen geduldiger umzugehen, aber sie ist keine Hellseherei. Daher schreibe ich die Tagestipps auch maximal 14 Tage im Voraus. Wer von mir im neuen Jahr eine persönliche Beratung will, weiter gerne den Tagestipps folgt oder eine persönliche Jahresvorausschau haben will, ist herzlich eingeladen.
Ich wünsche allen schöne, bewusste, besondere Rauhnächte!
Eure Monika Molitor